06.05.17 FSV F-Jugend – SV Pesterwitz 3 5 : 2
Wenn befreundete Trainer gegeneinander antreten müssen, ist das immer unangenehm. Noch dazu, wenn man sich respektiert, über Trainingsmethoden austauscht und dann gleichviel Erfolg hat. Dennoch lag der Wunsch vom Trainer Meißner nahe, das Spiel auf heimischen Boden zu gewinnen, hatten die Gelb-Blauen doch in der ersten Halbserie auswärts 4:2 verloren.
So entschloss sich Trainer Jürgen Meißner das stärkste Aufgebot auf die Waagschale zu werfen. Tobias Schmidt und Moritz Berger im Sturm, der laufstarke und immer besser spielende Nico Zessel im Mittelfeld und in der Verteidigung das gewohnte Duo, Neven Urban als spielenden Verteidiger und Fabio Rudolph als Verteidiger bis zur Mittellinie. Als der Anpfiff zum 2 x 20 Minuten Spiel kam, hatten beide Mannschaften zunächst einmal ausgewogene Chancen. Dennoch, wie so oft, erst einmal laufunfreudig, musste den Dippsern sehr oft zugerufen werden, dem Ball nachzulaufen. So lochten die Gegner in der 6. Minute folgerichtig ein und vom Schreck noch nicht erholt, dann gleich noch einmal eine Minute später. Einen solchen Rückstand hatten die Dippser noch nie, die Chance auf ein ausgeglichenes Spiel war vergeben? War das die befürchtete “Oberhand”, die die Pesterwitzer wieder auf die Seelen der Gelb-Blauen legten? “Nun aber macht Dampf!” hörte man Meißner rufen, und da wurde die Wut der Dippser im Bauch plötzlich als jene Energie mobilisiert, die sie antrieb. Das Spiel wogte hin und her und auf beiden Seiten waren zunächst gleichviel gute Chancen zu finden. Der in den letzten 4 Trainingstagen aufgebaute Torhüter Nick Wölk hielt viele Bälle sicher, konnte den bestehenden Rückstand dennoch nicht verhindern, dessen Ursache im rückwärtigen Spiel der Dippser zu finden war. Zu viel stehen und zuschauen, statt dem Ball nachzulaufen, um ihn zu erobern. Als dann in der 9. Minute Nico Zessel von den Gelb-Blauen sein Tor schoss, da schien das Eis gebrochen zu sein. Es rief tief im Gehirn Passspiele ab, das Fintieren und anspielbar machen. Also alles das, was in den letzten Tagen sehr intensiv trainiert wurde. Dann in der 16 Minute, kurz vor der Pause traf dann endlich Tobias Schmidt zum Ausgleich. Endlich war wieder die Basis eines Ausgleichs hergestellt. Faktisch konnte man wieder bei “Null” beginnen.
In der Pause wurden die Torhüter ausgetauscht. Die Reihenfolge hatten sich die beiden Nic Wölk und Frederik Keul selber ausgemacht. Dann kam Simon Felix als Verteidiger zum Zug, ebenso Tom Schütze. Das Spitzentrio sollte mit Schmidt, Berger und Zessel beibehalten werden. So war auch die 2. Hälfte vom gewaltigen Druck der Pesterwitzer Spieler geprägt. Bemerkenswert waren Ihre hohen, weiten Bälle, die sie über zwei Linien schlugen und den Torwart zum absoluten Einsatz zwangen. Sie wollten den Sieg, die Dippser aber auch. Es gab für sie genügend Chancen und die Torhüter Keul, wie auch Wölk in der ersten Halbzeit, ernteten durch die teilnehmende Fans berechtigt viel Beifall. In der 30. Minute schoss Simon Felix ab der Mittellinie eine “Bogenlampe”, die unerwartet im Tor der Gegner landete – übrigens das schönste Tor des Spiels. Dann saß der Schock der Pesterwitzer so tief, dass sie gleich 2 Minuten später wieder ein Tor registrieren mussten. Obwohl immer noch respektabel spielstark, passte bei den in weiß gekleideten gegnerischen Spielern gegenüber der ersten Halbzeit immer weniger zusammen. Dafür kam immer mehr das sieggewohnte Passspiel der Dippser erfolgreich zum Einsatz, und das wurde durch das zu defensiv verteidigte Tor der Pesterwitzer unterstützt. Den Nagel zum Endstand von 5:2 schlug dann der weit vorn spielende Verteidiger Simon Felix ein. Er brilliere insgesamt mit glänzenden Leistungen.
Die Meinung des Trainers Jürgen Meißner:
“Mein Wunsch war es, wenigstens ein Unentschieden zu erreichen, aber dieses Geschenk nehmen wir gern an. Ein Geschenk ist es eigentlich nicht, denn dieses Ergebnis gegen eine vor uns in der Tabelle agierende, hervorragende Mannschaft ist kein Selbstläufer. Da steckt stückweit harte Arbeit drin, die jedoch die Dippser Jungen mit Freude vollbracht haben. Interessant ist, dass gerade junge Spieler, die F2-Kader wären, einen so hervorragenden Fußball spielen. Das liegt daran, wie sie zunächst psychologisch eingestellt wurden “Glaubt an Euch!”. Dann sollten sie Respekt, aber keine Angst habe. Und dann können sie viel gegenüber den “Großen” durch eine sehr gute technische Leistungen am Ball und durch Wendigkeit und Schnelligkeit erreichen. Konditionell sehen wir keine Unterschiede. Die mit Mut und Biss umgesetzten Chancen machen es gar nicht nötig, auf die gegnerische Altersstruktur zu vereisen. Diese Erkenntnis habe ich aus meinen Hospitationen im Training und bei Spielen des Nachwuchsbereichs der Dynamos gewonnen, und es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln.
In den nächsten Trainings werden wir das Mannschaftsspiel weiter vertiefen, um in 14 Tagen gegen den Höckendorfer Verein ein sehr gutes Ergebnis erzielen zu können, also Passspielarbeit, Ballannahme, dem Ball hinterher.
An dieser Stelle dem Team der F1 noch einmal meinen Respekt für die anhaltend gute Leistung.”
Bericht: JM