21.01.17 F1-Jugend beim heimischen FSV Hallernturnier

Der Schmidt macht’s

Gern wird ja Fußball als Mannschaftssport bezeichnet, nur der Zusammenhalt macht’s. Genauso ist es richtig, dennoch muss jemand den Abzug betätigen, wenn die Munition bereit liegt. Und der, der das immer wieder macht, ist Tobias Schmidt. An diesem Kader oder hier besser “Schützen” geht nichts vorbei. 

 

Die Starterliste zum Hallenturnier der F-Junioren war mit Namen gepflastert, die durchaus in Augenhöhe mit den F-Kadern aus Dippoldiswalde spielen durften. Doch Augenhöhe ich nicht gleich Augenhöhe. Die auch gemeldete F2 des Dippser Vereins wurde wegen der bisher bekannten Leistung nicht so ernst genommen.

Nun gehört zum Turnier ein Auslosen für die Staffeln, und das kann manchmal sehr ungerecht sein, besonders dann, wenn die Favoriten von Anfang an mit weniger guten Ergebnissen zu kämpfen hatten. So ging es der F1. Das erste Spiel gewonnen, da kann es nur noch besser werden, so dachten viele, aber so kam es eben nicht. Nicht, dass man an der Technik etwas auszusetzen gehabt hätte – die Verteidigung stand, Sturm mit den Pässen war auch passabel, die Spielpositionen wurden eingehalten. Dennoch waren die Gegner auf der Hut und Freddy bekam zu tun, auch hinter sich greifend. Am Ende hat es nur für einen 5. Platz gereicht. Und die als Außenseiter spielende F2 holte sich einen Platz davor. Glückwunsch und Respekt. Das war ein Trostpflaster für die Kader Schütze und Zessel, die von der F1 ausgeliehen wurden. Jetzt dürfen sie stolz sagen: “Wir haben einen Platz vor unseren eigenen Jungs erreicht!” Auch dafür muss man sich freuen dürfen…

Die einzelnen Spielsequenzen der F1-Dippser waren recht ordentlich und der vom Trainer eingebläute “Biss von Anfang an” schien zu helfen. Die in der Verteidigung spielenden Stammspieler Fabio Rudolph und Neven Urban machten ihre Arbeit gewohnt gut. Bei Kontern hatten sie jedoch durch das schnelle Spiel zu tun. Laufbereitschaft war da angesagt. Und das Spielen von “Luftbällen” ist da nicht gerade förderlich.  Der flinke Simon Felix war wieder überall und nirgends, unterstützte sehr gut das Vorpassspiel zu den beiden auf Abstimmung bedachten Stürmern Berger und Schmidt. Dass Tobias Schmidt mehr einlochte als sein Freund Berger lag wohl auch darin begründet, dass er klug verstand, sich richtig freizustellen und nicht zuletzt mit brillanter Technik es an bis zu drei Spielern vorbei schaffte…

Nick Wölk hatte eine böse Spielerberührung am Außenfuß. Trotz, dass dieser Junge sonst kaum einen Schmerz empfindet, es kamen ihm Tränen. Tränen wohl eher, weil er nicht enttäuschen wollte, weil er doch so gern dabei gewesen wäre. Nun, auch das gehört zum Fußball und wird eine Erfahrung sein. Die Tribüne war sein Los und sagte ihm wohl: “Nick da musst da durch…!”. Gute Besserung! 

Vom Kader Schmidt und seinem Sparringspartner Moritz Berger wird man wohl in der Zukunft viel hören. Sie werden die F1 bestimmt vorzeitig in Richtung E1-Kreisliga verlassen – wenn nicht in der laufenden Saison, dann mit der neuen Spielsaison. Beide haben sich das verdient, was will man noch dazu sagen? Jungs, macht einen guten Job!

Am Ende ein verdienter 5. Platz. Tobias Schmidt wird bester Spieler und zusätzlich mit einem anderen Spieler, der ebenfalls 7 Tore geschossen hat, Torschützenkönig! Mit dieser Doublette hatte der Veranstalter wohl nicht gerechnet, also bekam der Gast den Pokal und der für den Gastgeber Tobias Schmidt wird ihm nachgereicht.

 

Die Meinung des Trainers:

Schmidt und Berger bewegen sich in Richtung positive Außenseiter. Sie stehen auf dem “Speiseplan” der E1. Der Grund für die sehr gute Leistung ist besonders der, dass sie mit Akribie alles im Training aufsaugen und lustvoll umsetzen. Zudem sind sie Talente.

Mit zunehmend technischen-taktischen Fähigkeiten kommen die anderen Spieler dicht danach. Sie bereiten nicht selten für die “Vorderen” die Speisen, die die dann mit ausgeprägten Passfähigkeiten vernaschen dürfen.

Frederick Keul hat durch seine veränderten Trainingseinheiten zum Team gefunden. Der hat mehr Mut entwickelt, den Ball zu nehmen, festzuhalten und zu fallen, trotz des harten Hallenbodens. Auch steuert er geschickt aus seiner Sichtweise die Stellung seiner Spieler. Nun kommt es noch darauf an, dass die das auch machen, was er sagt. Da ist der Trainer gefragt.

Es ist weiterhin auch deutlich zu sehen, dass er neuerdings den Ball in der Bewegung, die von ihm ausgeht, mag, nicht nur wenn er ihn erfolgreich abgewehrt hat. Außerdem können im Hallenspiel Torhüter mitspielen: Wer weiß, wann wir das mal brauchen. Dann ist Freddy und damit das Team gut aufgestellt!

Es fehlt bei allen noch an Fähigkeiten, zu sehen, wo muss ich stehen, dass mich der Mitspieler anspielen kann? Es müssen die STOP-Finten noch strikter umgesetzt werden: Statt um den Ball herumzulaufen, auf ihn treten und eine andere Richtung zu geben. Dann ist das Umschalten Verteidigung-Sturm oder Angriff in die Verteidigung noch zu langsam, da muss dem Gehirn noch viel schneller Denkleistung abgerungen werden.

Und zuletzt müssen die Spieler noch mehr flitzen: “Dem Ball nach!”. Da sind die Vorbilder beim Neven Urban und Simon Felix zu suchen. Also packen wir das demnächst in die Trainingseinheiten rein.

Und zuletzt: Es ist an der Zeit, nach dem guten Abschneiden der F2, ein internes Testspiel gegen diese Besserplatzierten durchzuführen. Da können beide nur lernen.

 

Bericht: Jürgen Meissner

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